EGIDA begann als Facebookgruppe. Hier entstand auch die Idee, „gemeinsam auf die Straße zu gehen, um gegen die Glaubens- und Stellvertreterkriege zu demonstrieren, die Zug um Zug auf unseren friedlichen deutschen Boden gebracht werden,“ wie es Lutz Bachmann formulierte.
Der Rest der Geschichte von PEGIDA ist bekannt. Montag für Montag demonstrierten in Dresden und kurze Zeit später auch in anderen Städten die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes.“ Während sich die Teilnehmerzahlen von anfänglich knapp 350 Personen bis Ende Dezember nahezu jeden Montag verdoppelten und sich schließlich über 20.000 Menschen in Dresden versammelten, gewann die virtuelle Anhängerschaft von PEGIDA auf Facebook noch deutlich mehr „Fans“, wie es im Duktus der Plattform heißt.
Doch wie verbinden sich realer und virtueller Protest? Occupy und auch die Protestbewegungen rund um den sogenannten arabischen Frühling haben es im Prinzip vorgemacht: Der virtuelle Raum wurde als Ausgangspunkt genutzt, um erfolgreich den Protest auf die Straße zu tragen. Dabei – und auch das ist bei PEGIDA in den letzten zwölf Monaten deutlich sichtbar geworden – ist das Internet mit seinen zahlreichen und vielfältigen Plattformen nicht nur Ausgangspunkt, sondern auch Resonanzboden der Straßenproteste. Hier werden Argumente erprobt und Bilder geprägt, die – in atemberaubender Geschwindigkeit – unter tausenden Personen Verbreitung finden. Dies wiederum führt, so die Hypothese, nicht selten zu einer weiteren Mobilisierung und Befeuerung der Straßenproteste. Auf die virtuellen Diskurse rund um PEGIDA wird zwar immer verwiesen, systematische Forschungen, die eruieren, ob sich Pegida seit Bestehen verändert hat und in welcher Form, wer eigentlich genau auf die Straße geht beziehungsweise bei Facebook bei Pegida diskutiert, fehlen jedoch bisher.
Das Institut für Demokratieforschung hat Pegida von Beginn an begleitet und knüpft mit dem Projekt an diese Vorarbeiten an. Die Forschungsergebnisse des Projekts werden zeitnah online veröffentlicht.