Eurokritik in DeutschlandEine qualitative Analyse der Anhänger der Alternative für Deutschland vor dem Hintergrund der diskursiven Verhandlung der Eurokrise

Mit der Alternative für Deutschland (AfD) ist eine neue politische Kraft in der politischen Landschaft der Bundesrepublik aufgetaucht. Bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 verpasste sie den Einzug ins Parlament nur äußerst knapp. Bekanntlich vertritt die AfD eine äußerst prononcierte Kritik an der Eurorettungspolitik der Bundesregierung und der EU. Bevor die Probleme im Zusammenhang mit dem Euro nicht gelöst sind, müsse man sich anderen Komplexen kaum widmen, verlautbarte ihr Sprecher Bernd Lucke auf dem Gründungsparteitag der Partei.

Untermauert werden können diese Positionen vor allem dadurch nachhaltig, dass in der AfD auffällig viele Wirtschaftswissenschaftler organisiert sind. Allerdings sind dabei bislang kaum ausreichende Antworten dafür gefunden worden, warum es diese Ökonomen nun in die politische Arena zieht und was deren Motivation ist. Eben dies soll im vorliegenden Projekt ergründet werden.

Wie positionieren sich die Wirtschaftswissenschaftler zu Fragen der Euro-Rettung und darüber hinaus politisch? Was sind verbindende Sichtweisen auf Politik und Gesellschaft? Was sind die Bilder von Europa und worin bestehen die Visionen eines funktionierenden Währungsgebietes, die von den Ökonomen artikuliert werden? Worin liegen hier Gemeinsamkeiten und Unterschiede – was ist ausschlaggebend für das Engagement in der AfD? Schließlich: Was lässt die Ökonomen nun zu politischen Aktivisten werden?

Unterstützt von der Otto-Brenner-Stiftung werden in den kommenden Monaten Interviews mit Wirtschaftswissenschaftlern geführt, die in der AfD aktiv sind, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Im April 2014 werden die Ergebnisse auf einer Tagung in Brüssel präsentiert.

Projektmitarbeiter*innen:

  • David Bebnowski
  • Julika Förster