Deutscher KinderschutzbundUmfang, Kontext und Auswirkungen pädophiler Forderungen innerhalb des Deutschen Kinderschutzbundes

Im Rahmen des vom Bundesverband des Deutschen Kinderschutzbundes initiierten Forschungsprojekts „Umfang, Kontext und Auswirkungen pädophiler Forderungen innerhalb des Deutschen Kinderschutzbundes“ soll eine unabhängige Aufarbeitung der Rolle des Kinderschutzbundes (DKSB) in der Diskussion über die Liberalisierung von Pädosexualität stattfinden. Dafür werden interne Debatten und Kontroversen seit den 1980er Jahren nachvollzogen und kontextualisiert. Es soll auch eruiert werden, inwiefern der DSKB Bestrebungen von pädophilen und pädophilenfreundlichen Verbänden ausgesetzt war, die das Ziel hatten, die Gremien, die inhaltliche Ausrichtung und Lobbyarbeit des DSKB in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dies alles ist nur möglich und sinnvoll, wenn man die fachwissenschaftlichen pädagogischen Diskurse der Zeit nachvollzieht und analysiert, um das Interessengeflecht verstehen zu können, in dem pädophile Forderungen erhoben und diskutiert wurden.

Um diese Fragestellungen zusammenzuführen und eine systematische und nachhaltige Aufarbeitung des Themas leisten zu können, soll die Rolle des DKSB im größeren Kontext des Pädophilie-Diskurses betrachtet werden. Dazu soll das Handeln einzelner Akteure und Verbände untersucht und Argumentationslinien und Schnittmengen personeller, institutioneller und argumentativer Art aufgezeigt werden, um  Entwicklungen und Positionsverschiebungen innerhalb des DSKB und seines Selbstverständnisses beschreiben zu können und mögliche strukturelle Schwächen des Verbandes kritisch offen zu legen.

Dafür wird nicht nur die Aktenlage auf Bundes-, Landes- und Ortsverbandsebene ausgewertet, sondern es werden auch zeitgenössische Broschüren, Zeitungen und Protokolle erschlossen und ausgewertet, soweit sich bezüglich der Fragestellung Spuren und Hinweise finden lassen, sowie Interviews mit Zeitzeugen bei umfassender Rezeption des fachwissenschaftlichen Standes zum Thema durchgeführt.

Im Anschluss an das Forschungsprojekt plant der Bundesverband des Deutschen Kinderschutzbundes eine Fachtagung, auf welcher die Ergebnisse diskutiert werden sollen.