Bislang gibt es kein einziges westdeutsches Bundesland, in welchem die Demokratievorstellungen regelmäßig untersucht werden, um Veränderungen im Zeitverlauf und im Strukturwandel der politischen Kultur zu identifizieren.
Die Forschungs- und Dokumentationsstelle zur Analyse politischer und religiöser Extremismen in Niedersachsen (FoDEx) am Göttinger Institut für Demokratieforschung hat gemeinsam mit dem Methodenzentrum Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Beauftragt wurde hierfür forsa. Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH. Befragt wurde die Wohnbevölkerung Niedersachsens ab 16 Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit. Die Erhebung ist eine repräsentative Stichprobe mit 1.001 Fällen.
Ausgangspunkt der Erhebung war die Feststellung, dass zu den Demokratie- und Gesellschaftsvorstellungen der Niedersachsen kaum Erkenntnisse vorliegen. Zwar existieren Befragungsergebnisse über das Vertrauen in und die Zufriedenheit mit der Demokratie als Ganzem. Aber was man in Niedersachsen überhaupt unter Demokratie versteht und welche zentralen Vorteile man in dieser gesellschaftlichen Organisationsform sieht, ist bisher kaum erforscht.
Der NDM unterscheidet sich von bisherigen Landesmonitoren, indem er einen verstärkten und vertiefenden Akzent auf die Demokratie- und Gesellschaftsvorstellungen der Niedersachsen legt. Außerdem soll im Unterschied zu anderen Landesmonitoren die standardisierte Befragung zukünftig erweitert und mit einem qualitativ-empirischen Design kombiniert werden, d.h., spätere Gruppendiskussionen und halbstandardisierte Interviews mit narrativen Elementen sollen verschiedene Aspekte vertiefen, um Wahrnehmungsmuster und Beurteilungsmaßstäbe zu erfassen und ggf. Hinweise dafür zu liefern, den Fragebogen für die kommende repräsentative Umfrage partiell anzupassen.