Does it matter who is in charge? Ministerial characteristics and pledge fulfilment

Urheber:innen: Theres Matthieß

Kurzbeschreibung:

Zahlreiche Studien gehen davon aus, dass die Kontrolle eines Ministeriums durch eine Partei die Umsetzung von Wahlversprechen erleichtert, berücksichtigen dabei jedoch selten individuelle Eigenschaften von Ministern. Diese Studie untersucht, wie sich politische und politiknahe Berufserfahrungen von Ministerinnen und Ministern auf die Erfüllung von Wahlversprechen in fünf kleinen bis mittelgroßen Demokratien auswirken. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere frühere Ministererfahrung die Umsetzungschancen erhöht, während andere Merkmale kontextspezifisch variieren.

Zahlreiche Studien zur Umsetzung von Wahlversprechen gehen von der Annahme aus, dass die Kontrolle eines Ministeriums durch eine Partei die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass programmatische Zusagen im entsprechenden Politikfeld realisiert werden. Die empirischen Befunde hierzu sind jedoch uneinheitlich, und bislang wurde nur in begrenztem Umfang über die Parteizugehörigkeit der Minister hinaus untersucht. Es liegt nahe, dass weitere individuelle und politische Merkmale die Fähigkeit und Motivation von Regierungsmitgliedern beeinflussen, Wahlversprechen innerhalb ihrer Ressorts umzusetzen. Aufbauend auf der Forschung zur Auswahl und zum Verbleib von Ministerinnen und Ministern, die aufzeigt, dass bestimmte Eigenschaften von Parteien systematisch bevorzugt werden, analysiert die vorliegende Studie den Einfluss der vor Amtsantritt erworbenen politischen und politiknahen Berufserfahrungen von Ministerpersonen auf die Erfüllung von Wahlversprechen in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich. Die Analyse basiert auf einer Verknüpfung vorhandener Daten zu Wahlversprechen mit Informationen zu ministeriellen Profilen in fünf institutionell unterschiedlichen, kleinen bis mittelgroßen Demokratien: Österreich, Kanada, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Schweden. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere frühere Ministererfahrung die Umsetzung parteipolitischer Vorhaben begünstigt, während andere Merkmale je nach nationalem Kontext unterschiedliche Wirkungen entfalten.