Interview mit Franz Walter zum Tag der offenen Tür

Am Samstag fand der Tag der offenen Tür des Instituts statt. Wie hat Ihnen der Tag gefallen?

Es war eine tolle Stimmung. Das sonnige Wetter; das in jeder Beziehung offene Haus. Viele Kinder, eine Menge Eltern und: auffällig zahlreiche Großeltern. Wir wollten ein breit gedecktes Programm bieten. Aber man ist ja immer lange unsicher, ob alles so klappt, wie man es sich wünscht. Mein Eindruck war, dass die Veranstaltungen sehr gut liefen.

Beim Malwettbewerb haben einige Schulklassen, ein Schülerrat und einige Einzelpersonen teilgenommen. Welchen Gesamteindruck haben Sie von den Kunstwerken?

Es gab anfangs Skepsis, ob Schülerinnen und Schüler in diesem Alter tatsächlich etwas zur Politik einfällt, das sie zu Bildern formen können. Ehrlich gesagt: Ich war auch skeptisch. Aber besonders dort, wo Lehrerinnen oder Lehrer das zum Unterrichtsgegenstand und -gespräch gemacht haben, kamen bemerkenswert interessante „Kunstwerke“ heraus. Einige Wahlslogans, die Schüler den Parteien auf ihre Plakate gezeichnet haben, waren tatsächlich besser, lebensnäher als die „echten“ Sprüche der realen Parteien.

Und warum haben Sie sich für die Siegerbilder entschieden?
Hatten wir Siegerbilder? Wir haben sehr darauf geachtet, dass es „keinen Verlierer“ gibt. Und alle haben ja auch sehr schöne Prämien erhalten. Aber natürlich ist es nicht der Zweck der Veranstaltung, Kinder, Jugendliche oder Ältere vor allem dadurch zum „Mitmachen“ zu bewegen, weil sie dann tolle Preise erhalten. Demokratisches Engagement ist anders begründet. Klar: Einige Bilder fanden wir – eine vierköpfige Jury – besonders schön, weil sie den Kern von gelungener Demokratie – kontroverse Debatte, auch Beteiligung durch Protest und Selbstinitiative, Aushandlung verschiedener Meinungen und Interessen am Runden Tisch, die parlamentarische Vertretung – wirklich überzeugend und fantasievoll auf das Papier gebracht haben. Aber Verlierer gab es nicht.