Die sozialdemokratischen Parteien Europas befinden sich in einer tiefen, von Stimmenverlusten und sinkenden Mitgliedszahlen geprägten Krise. Während die Mitgliedsstaaten der EU noch Ende der 1990er Jahre überwiegend von sozialdemokratischen Regierungschefs geführt worden waren, ist deren Anteil im Jahr 2010 auf fünf von 27 EU-Ländern zusammengeschmolzen, die meisten davon – mit Ausnahme von Spanien und Österreich – Länder mit eher wenig prägnanter sozialdemokratischer Parteihistorie: Slowenien, Griechenland und Portugal. Wie die Sozialdemokratie auf diese Krise reagieren kann und welche neuen Wege sich aus einer zunehmend globalisierten Welt ergeben, beantworten die Autoren des Göttinger Instituts für Demokratieforschung. Das Buch mit dem Titel „Genossen in der Krise? Europas Sozialdemokratie auf dem Prüfstand“, das zunächst als regelmäßige Artikelfolge auf Zeit online erscheint, betrachtet erstmalig und umfassend die Entwicklung der sozialdemokratischen Parteien von Schweden bis Spanien und von England bis Neuseeland und Australien.
Zu den Artikeln:
- Julia Walter: Zwischen Tusk und Kaczyński
- Clemens Wirries: Dänemarks roter Block in Lauerstellung
- Andreas Wagner: Niederlandes Genossen hoffen auf eine Fusion
- Severin Caspari: Neoliberal und sozialdemokratisch
- Jens Gmeiner: Genossen, schaut auf Norwegen
- Jens Gmeiner: Schwedische Oppositionsdepression
- Felix Butzlaff und Benjamin Seifert: Zermartert vom Zorn der Jugend
- Danny Michelsen und Franz Walter: New Labour sucht seine neue Mitte
- Franz Walter: Die kapitalismuskritischen „Champagner-Sozis“
- Matthias Micus: Zurück zu den sozialdemokratischen Wurzeln
- Daniela Kallinich und Teresa Nentwig: Sarkozys Tief hilft den Sozialisten nicht aus der Krise
- Felix Butzlaff und Matthias Micus: Die SPD braucht konkrete Utopien