Die Arbeiterbewegung ist reich an Mythen und Erzählungen. Anderthalb Jahrhunderte sozialdemokratische Geschichte haben eine lange Reihe von Selbstvergewisserungen und Interpretationen der eigenen Vergangenheit geschaffen, die im Kampf gegen Unterdrückung und für die Emanzipation der Arbeiterschaft unverzichtbar waren. Diese Mythen schufen die innere Kraft der Bewegung, zu ihrem Beginn lange Jahre der Gewalt und Verfolgung auszuhalten.
23 Autorinnen und Autoren erzählen aufregende Geschichten von großen Konflikten, schlimmen Gefahren, üblen Verfolgungen, mutigen Frauen und Männern, tragischen Märtyrern, verwegenen Abenteurern, aber auch von verächtlichen Konvertiten. Sie fangen Veränderungen im geschichtlichen Wandel ein. Den zeitlichen Bogen spannen sie von der Gründungsgeschichte bis in die jüngste Regierungsperiode – kurz: von Ferdinand Lassalle bis zum rot-grünen Generationenprojekt des Gerhard Schröder, von der Entstehung und Bedeutung des 1. Mai bis hin zur KAMPA, die zum rot-grünen Wahlsieg 1998 führte.