Vieles spricht dafür, dass das Jahr 2016 als Zäsur erinnert werden wird. So einschneidend waren die politischen Auf- und Umbrüche: vom hierzulande fulminanten Einzug der AfD in mehrere Länderparlamente über das „Brexit“-Votum der britischen Gesellschaft bis hin zur alles überschattenden Wahl Donald Trumps in das US-amerikanische Präsidentenamt. Deutlich ließen sich hinter all diesen Geschehnissen die Konturen umfassender Repräsentationskrisen erkennen. Kurzum: Eine neue Unordnung ist entstanden, deren Anzeichen allzu deutlich erkennbar, deren Umfang und Ausgestaltung indes ungewiss und gewiss auch umkämpft sind.
Die Beiträge im „Jahrbuch des Göttinger Instituts für Demokratieforschung 2016“ fangen die beschriebenen Entwicklungen perspektivisch ein und durchdringen sie analytisch. Entstanden ist eine Collage aus Momentaufnahmen, Kommentaren sowie Analysen zu Politik, Gesellschaft und Kultur, in der sich das Jahr 2016 in seinen großen Umwälzungen ebenso wie in seinen kleinteiligen, leicht übersehenen und schnell vergessenen Facetten abseits der großen Bühnen und Arenen widerspiegelt.