Studie zur Piratenpartei

Der Aufstieg der Piratenpartei gehört zu den interessantesten parteipolitischen Entwicklungen der letzten Jahre. Mit ihrem Ansatz einer digitalen Basispartizipation und ihren Forderungen nach mehr Transparenz politischer Prozesse sowie gesellschaftlicher Teilhabe trafen die Piraten zielsicher den Nerv der Zeit. Sie profilierten sich als Repräsentant der Jugend und des Digitalen. Auch sammelten sie mit einem sanften Populismus verschiedene Segmente politisch unzufriedener Wähler ein und nährten zahlreiche Hoffnungen auf eine demokratische Erneuerung. Spätestens seit ihrem Scheitern bei der Niedersachsenwahl im Januar 2013 jedoch befindet sich die Partei in einer Krise. Zu mannigfaltig hat sie sich in Widersprüchen zwischen idealistischem Anspruch und politischer Praxis verheddert. Trotz ihrer momentanen Schwäche dürfen die sachte Professionalisierung der Partei sowie ihr nicht unerhebliches Potenzial an Wählern als auch deren politische Perspektiven und Forderungen nicht übersehen werden.

Unsere Mitarbeiter Alexander Hensel und Stephan Klecha haben im Rahmen eines von der Otto Brenner Stiftung und Hans Böckler Stiftung finanzierten Forschungsprojekts die Piratenpartei über ein Jahr lang intensiv untersucht. Mit einem kritischen Blick arbeiten sie Stärken und Schwächen der neuartigen Organisation und eigenwilligen Parteikultur heraus. Die zentralen Ergebnisse werden nun als Arbeitsheft 74 der Otto Brenner Stiftung vorgelegt. Weitere Informationen und ein Download der Studie finden sich hier.